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Aus Studierendenrat
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SDS Uni Bremen

Die Linke.SDS ist der größte Zusammenschluss sozialistischer Hochschulgruppen in Deutschland. Wir sind lokal verankert, bundesweit vernetzt und arbeiten gemeinsam an einer Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse zugunsten einer solidarischen und gerechten Welt! Wir treffen uns wöchentlich zum gemeinsamen Plenum, um unsere Arbeit zu koordinieren und über politische Entwicklungen zu diskutieren. Du bist herzlich eingeladen, vorbeizukommen und mitzumachen!

Der SDS und die SR-Wahl 2025

Der Kapitalismus im Interregnum

Der Neoliberalismus ist gescheitert. In der Wirtschaftskrise von 2008 hat er seine gesellschaftliche Hegemonie verloren. Das schaffte den Raum für andere politische Projekte. Aus dem bürgerlichen Block wuchs das Modell eines Grünen Kapitalismus, dessen Verwirklichung durch Austeritätspolitik blockiert wird. Den Höhepunkt fand diese Entwicklung im Bruch der Ampelregierung.

Die radikale Rechte erfuhr durch das Ende des Neoliberalismus einen Aufschwung. Dieser zeigt sich konkret an Wahlerfolgen rechter Stimmen wie Trump, Meloni und der AfD.

Die bürgerlichen Parteien bemühen sich die Deutungsmehrheit zu behalten und versuchen hilflos die AfD zu schwächen, indem sie deren Programm übernehmen: Deutschland müsse wieder eine militärische Führungsrolle einnehmen, “whatever it takes”. Um die massive Aufrüstung zu bezahlen schwört Friedrich Merz in sozialdarwinistischer Rhetorik die arbeitende Klasse auf immer mehr Verzicht ein. Der Sozialstaat wird weiter ausgehöhlt. Menschen wird das Anrecht auf Schutz und Einreise in die EU und nach Deutschland verwehrt; eine repressive Migrationsabwehr ausgebaut. Innenpolitisch erleben palästinasolidarische Gruppen Repressionen wie Abschiebungen.

Doch der herrschenden Klasse gelingt die Systemstabilisierung nicht, was sich besonders drastisch in den Wahlumfragen niederschlägt: Die AfD liegt nur knapp hinter der Union. Dabei wächst durch weitere Legitimierung der AfD nur ihre Zustimmung.

Durch fehlende Thematisierung der Klassen- und Systemfrage wenden sich weiter Menschen dem Faschismus zu. Es wird verstanden, dass die Herrschenden gegen einen arbeiten, doch die Wut und der Hass richten sich gegen vermeintlich Fremde, statt komplexe Strukturen.

Die Auswirkungen auf Studis

Wie schlägt sich das alles in der Situation von Studierenden nieder? Das durchschnittliche WG-Zimmer in Bremen 450€ frisst über die Hälfte des Durchschnittseinkommens von Studis (867€). Wobei die Vermieter*innen zusätzlich die Miete immer weiter erhöhen, auch bei schlechtem Zustand der Wohnung. Selbst in Wohnheimen des Studierendenwerks kann man nur befristet auf drei Jahre wohnen.

Durch diese hohen Ausgaben muss eine Mehrheit von 67% der Studierenden arbeiten gehen, sind damit doppelt belastet. Dennoch liegt das Einkommen von fast 40% der Studierenden unter der offiziellen Armutsschwelle. 70% der ausgezogenen Studis bestreiten ihr Einkommen entweder durch Zahlungen von Angehörigen oder eigene Arbeit.

Das BAföG, das der massiven Verarmung von Studierenden eigentlich entgegenwirken sollte, versagt dabei auf ganzer Linie. Das ist nicht zuletzt die Folge einer jahrzehntelangen Entkernung des BAföG durch neoliberale Regierungen. Die Empfänger*innenzahlen für BAföG sind auf einem historisch niedrigen Stand, obwohl die Konten von Studierenden wegen der Inflation und Teuerungen so stark belastet werden, wie lange nicht mehr.

Im Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung angekündigt, dass das BAföG in zwei Jahren auf das Existenzminimum angehoben werden soll, natürlich unter Finanzierungsvorbehalt. Damit hat die Regierung erneut völlig das Ziel verfehlt und die Interessen von Studierenden ignoriert. Der BAföG-Satz reicht nicht mehr für ein Leben über dem Existenzminimum und mit der Wohnpauschale kann man bereits seit langem keine Durchschnittsmiete mehr zahlen.

Für welche Zukunft sollen wir diesen Mangel ertragen? Unsere Generation hat gegen Unterdrückungsformen und für den Erhalt des Planeten gekämpft! Gerade zeigt sich, dass diese beiden fundamentalen Lebensbedingungen nur allzu bereitwillig der Systemlogik geopfert werden. Wir sind mit der Erfahrung der Coronapandemie aufgewachsen, in denen wir und unsere Bedürfnisse belächelt wurden. Nun sollen wir für leichtfertig in Kauf genommenen Kriege, Klimakatastrophen und Faschismen dem herrschenden System zustimmen? Niemals! Wir stehen für ein Ende des Kapitalismus ein. Der Kampf für eine bessere, wirklich egalitäre, Welt beginnt dabei auch an der Uni.


Kämpfe an der Uni

Um tatsächlich zu lernen anstatt nur im Pflichtbewusstsein Credit Points zu sammeln, müssen wir bessere Lebensbedingungen einfordern: Wir wollen eine bedarfsdeckende, elternunabhängige, herkunftsunabhängige, unbefristete, rückzahlungsfreie Studienförderung, kurz ein BAföG für alle. Dafür brauchen wir mehr Umverteilung in der Gesellschaft. Schluss mit der Schonung der Reichen und Konzerne. Wir wollen eine Umverteilung des gesellschaftlich erarbeiteten Reichtums aus den Händen der Wenigen für das Allgemeinwohl.

81 Prozent der Jugendlichen haben aktuell Angst vor einem Krieg in Europa. Statt uns der Vereinzelung und der Hoffnungslosigkeit zu ergeben, mit der wir gespalten werden sollen, müssen wir gegen den Dienst in der Bundeswehr kämpfen. Wir sind deswegen vehement gegen die Pläne der Wiedereinführung einer Wehrpflicht. OHB oder die Konrad-Adenauer-Stiftung haben genauso wenig etwas auf dem Campus zu suchen wie die Bundeswehr.

Um der fortschreitenden Militarisierung etwas entgegenzusetzen, müssen wir Studierende an der Universität Bremen auf ein starkes Bekenntnis und die konsequente Einhaltung der seit 1986 installierten Zivilklausel bestehen. Außerdem müssen wir uns verstärkt für kritische Wissenschaft und Lehre einsetzen, die ihren Erkenntnisgewinn in den Dienste der Gesellschaft stellen. Unsere Universität soll dem Frieden dienen und darf ausschließlich zu diesem Zwecke forschen und lehren! Dafür brauchen wir eine Kommission, die deren Einhaltung überprüft. Doch das funktioniert nicht in einem Wissenschaftssystem, das durch prekäre Finanzierung zu Konformität gezwungen wird. Vielmehr müssen wir auch an der Universität den Neoliberalismus zu Grabe tragen. Weg mit dem Bulimielernen, Leistungsdruck und Punkte sammeln. Wir wollen kritische Auseinandersetzung, Seminare, die zum Denken anregen und mehr Projektstudien. Alle Statusgruppen sollen durch eine viertelparitätische Besetzung der Gremien auf Augenhöhe über ihre Arbeits- und Studienbedingungen entscheiden dürfen.

Als Studierende sind wir nicht nur direkt betroffen von den großen Krisen unserer Zeit, wir müssen auch einen Beitrag zu ihrer Bewältigung leisten. Die Wissenschaft von morgen ruht auf unseren Schultern. Der politische Kampf für ein selbstbestimmtes, kritisches Studium ist somit unsere historische Pflicht! Erfolgreich können wir aber nur gemeinsam sein. Wider der herrschenden Klasse und dem Faschismus. Für die Geburt einer neuen, einer besseren Welt. Wählt Die Linke.SDS (Liste 7) und **organisiert euch** mit uns!


Mach mit

Unser Plenum ist im Sommersemester 2025 jeden Montag im 16 Uhr auf der AStA-Etage. Dazu könnt ihr uns eine E-Mail an bremen@linke-sds.org schreiben und uns auf Instagram folgen.